Auel, Jean M. by Ayla und die Mammutjaeger (Bd 3)
Autor:Ayla und die Mammutjaeger (Bd 3) [Mammutjaeger, Ayla und die]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-04-08T14:12:48.547000+00:00
Ayla hatte die Augen offen, aber sie lag ganz still da und rührte sich nicht. Bis auf den dämmerigen Schimmer der halb abgedeckten Glut war es dunkel. Jondalar kroch gerade über sie hinweg ins Bett und war bemüht, sie so wenig wie möglich zu stören. Einmal hatte sie mit dem Gedanken gespielt, an die Innenseite zu rücken, es sich dann jedoch anders überlegt. Sie wollte es ihm nicht noch leichtmachen, ins Bett zu schlüpfen und unbemerkt wieder daraus zu verschwinden. Er rollte sich unter seinen eigenen Schlaffellen zusammen, lag auf der Seite und starrte regungslos die Wand an. Sie wußte, daß er nicht schnell einschlief, und alles in ihr sehnte sich danach, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren. Aber er hatte sie schon früher abblitzen lassen, und das wollte sie nicht noch einmal riskieren. Es hatte weh getan, als er vorgeschützt hatte, er sei müde, oder so getan, als schlafe er, oder als er überhaupt nicht auf sie reagierte.
Jondalar wartete, bis ihr regelmäßiger Atem ihm verriet, daß sie endlich doch eingeschlafen war. Leise drehte er sich um, stützte sich auf den Ellbogen und trank mit den Augen ihren Anblick ein. Ihr zerzaustes Haar war über die Felle ausgebreitet, einen Arm hatte sie aus der Decke herausgestreckt, so daß eine Brust entblößt war. Sie verströmte Wärme und feinen Frauenduft. Er merkte, wie er vor Verlangen nach ihr zitterte, doch war er sich sicher, daß sie im Schlaf nicht von ihm gestört werden wollte. Nach seiner verwirrten und wütenden Reaktion auf ihre Nacht mit Ranec hatte er Angst, daß sie ihn überhaupt nicht mehr wollte. Hatte er sie in der letzten Zeit einmal zufällig gestreift, war sie jedesmal zurückgezuckt. Mehr als einmal hatte er überlegt, in ein anderes Bett, ja, sogar an ein anderes Herdfeuer umzuziehen, doch so schwierig es war, neben ihr zu schlafen – fern von ihr zu schlafen würde noch weit schlimmer sein.
Eine lockige Strähne lag über ihrem Gesicht und bewegte sich mit jedem Atemzug. Er langte hinüber und schob sie sacht beiseite; dann ließ er sich vorsichtig wieder auf sein Lager zurücksinken und versuchte, sich zu entspannen. Er schloß die Augen und schlief zur Begleitung ihres Atems.
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